Bereits am Samstagabend ereignete sich am Bahnhofsvorplatz in der Würzburger Innenstadt ein Zwischenfall, bei dem zwei Wahlkampfhelfer der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ von einer vierköpfigen Personengruppe angegangen wurden. Gegen 18:15 Uhr waren die beiden Helfer damit beschäftigt, Wahlwerbung zu plakatieren, als die unbekannte Gruppe auf sie zukam.
Ein Mann aus der Gruppe drängte einen der Wahlkampfhelfer zur Seite und riss zwei der aufgehängten Wahlplakate ab. Mehrere Passanten wurden auf den Vorfall aufmerksam, woraufhin sich die Gruppe unerkannt in Richtung Ringpark entfernte. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die am Bahnhof stationierte Bundespolizei leitete sofortige Fahndungsmaßnahmen ein, jedoch ohne Erfolg.
Zeugen gesucht
Die Kriminalpolizei Würzburg führt die Ermittlungen und ersucht um jegliche Hinweise aus der Bevölkerung. Der Verdächtige wird als etwa 20 bis 25 Jahre alt, ungefähr 165 Zentimeter groß und sportlich beschrieben. Seine Hautfarbe wird als dunkel angegeben, seine Haare seien kurz und schwarz. Er soll eine dunkelblaue Kapuzenjacke mit grauem Pelzkragen, eine dunkelblaue Sporthose mit einem dünnen, weißen Streifen an den Hosenbeinen sowie weiße Turnschuhe getragen haben.
Zeugen, die Hinweise zur Identifizierung der Personengruppe oder sonstige sachdienliche Informationen geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0931/457-1732 bei der Kriminalpolizei Würzburg zu melden.
Angriffe auf Politiker im Wahlkampf: Gewalt und Spannungen nehmen zu
In den vergangenen Wochen hat sich die Situation im laufenden Europa-Wahlkampf durch eine alarmierende Serie von Angriffen auf Politiker verschärft. Besonders erschütternd war der Vorfall, bei dem der Dresdner SPD-Politiker Matthias Ecke während des Plakatierens schwer verletzt wurde.
Auch aus Bayern häufen sich Berichte über Gewaltakte: Es wurden Autoreifen von FDP-Mitarbeitern in Augsburg zerstochen und Straßenwahlkämpfer der Grünen im Ostallgäu bedrängt. Bereits im bayerischen Landtagswahlkampf 2023 wurden die Grünen-Spitzenkandidaten Schulze und Hartmann mit Steinen beworfen.
Sowohl verbale als auch körperliche Übergriffe auf Parteivertreter nehmen zu. Laut Zahlen der Bundesregierung wurden im Jahr 2023 480 Angriffe auf die AfD verzeichnet, womit sie auf Platz 2 des Opfer-Rankings steht. Die meisten Attacken jedoch richteten sich mit 1.200 Vorfällen gegen die Grünen. Die SPD folgt dicht dahinter mit 420 Angriffen.
Mit Materialien von ONS