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Der Internationale Tag der Muttersprache

Tag der Muttersprache UNESCO Symbolbild

Jedes Jahr wird am 21. Februar der Internationale Tag der Muttersprache zelebriert. Dieser wurde von der UNESCO eingeführt, um die Vielfalt der Sprachen weltweit zu feiern und das Bewusstsein für den Schutz und die Förderung von Muttersprachen zu stärken. Die Wichtigkeit der Muttersprachen wurde erneut durch eine Studie aufgezeigt, die belegt hat, dass die Muttersprache einen Einfluss auf das Sparverhalten haben kann. Keith Chen, Ökonom an der Yale-Universität, sagt: „Bei jenen, die eine Sprache ohne Futurform sprechen, ist die Wahrscheinlichkeit 30 % höher, dass sie Geld sparen“.

Geschichte

Der 21. Februar wurde gewählt, um an die Ereignisse von 1952 in Bangladesch zu erinnern, als Studierende für die Anerkennung ihrer Muttersprache Bengali kämpften. Im Jahr 1952 entschied die Regierung des damaligen Pakistans die Erhebung von Urdu zur alleinigen Amtssprache, obwohl es nur für 3 % der Bevölkerung Muttersprache war. Bei den Protesten in Dhaka am 21. Februar eröffnete die Polizei das Feuer auf Demonstranten, wodurch es zu Todesfällen kam.

Die fortwährende sprachliche und kulturelle Unterdrückung Ostpakistans führte letztendlich 1971 zur Abspaltung und zur Gründung von Bangladesch. Seitdem wird der 21. Februar als Tag der Märtyrer begangen. Auf Initiative von Bangladesch wurde dieser Tag im November 1999 durch die UNESCO zum Internationalen Tag der Muttersprache erhoben und seit 2000 weltweit jährlich gefeiert.

Deutschlandweit

Unterschiedliche deutsche Städte organisieren zum Anlass Veranstaltungen, die die Vielfalt feiern. In Hamburg organisierte zu diesem Anlass eine Gruppe von Hamburger Vereinen und Initiativen zusammen mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg am 17. Februar eine gemeinsame Veranstaltung, um die Sprachenvielfalt der Stadt zu zeigen.

In Berlin eröffnet die Veranstaltung „Dekoloniale Perspektiven auf Mehrsprachigkeit: Erst- und Familiensprachen in Berlin“ eine Serie von Veranstaltungen, die von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung zu diesem Themenbereich organisiert wird. Am 20. Februar findet eine Podiumsdiskussion statt, bei der verschiedene Fachleute wie Safter Çinar, der Migrationsbeauftragte des Deutschen Gewerkschaftsbundes, oder Dr. Mandana Seyfeddinipur, die Direktorin des Endangered Languages Documentation Programme, vertreten sind. Im Anschluss finden Workshops statt, die verschiedene Aspekte der Mehrsprachigkeit, kulturellen Vielfalt und sozialen Gerechtigkeit behandeln.

In der Dresdener Villa der Kulturen veranstaltet der Kolibri e. V. am 21. Februar einen literarisch-musikalischen Abend. Dabei werden unter anderem die armenische, die ukrainische und die spanische Sprache gefeiert.

Weltweit sind insgesamt etwa 2.450 Sprachen von der Gefahr des Aussterbens bedroht. Laut einem Bericht der Deutschen Welle aus dem vergangenen Jahr haben Wissenschaftler:innen unterschiedliche Erklärungen für den Rückgang von Sprachen. Einer dieser Gründe, so Paul Trilsbeek, Leiter des Archivs für Bedrohte Sprachen am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nimwegen, ist die Globalisierung: „Die Menschen denken, sie haben bessere Chancen in ihrem Leben, wenn sie weiter verbreitete Sprachen sprechen.“ Deshalb ist es, laut Bundestagsabgeordnete Gyde Jensen, wichtig, „die Sprachen [zu] schützen und [zu] bewahren“.

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