Website-Icon obiaushv.de

Israel: Sechs Geiseln tot aus Gaza geborgen – tiefe Trauer in betroffenen Kibbuzen

Das Bild zeigt eine kleine israelische Flagge, die an einem Stock befestigt ist. Die Flagge hat das charakteristische blaue Davidstern-Symbol zwischen zwei horizontalen blauen Streifen auf weißem Hintergrund. Im Hintergrund, der unscharf ist, sieht man einen Friedhof mit Grabsteinen und Blumengestecken. Am unteren Rand des Bildes steht das Wort “SYMBOLBILD”, was darauf hinweist, dass dieses Bild repräsentativ oder illustrativ für etwas ist. Israel: Fünf Geiseln tot aus Gaza geborgen

Das Bild zeigt eine kleine israelische Flagge, die an einem Stock befestigt ist. Die Flagge hat das charakteristische blaue Davidstern-Symbol zwischen zwei horizontalen blauen Streifen auf weißem Hintergrund. Im Hintergrund, der unscharf ist, sieht man einen Friedhof mit Grabsteinen und Blumengestecken. SYMBOLBILD

Israel – Mit großer Trauer bestätigten israelische Behörden heute, dass die Leichen von sechs Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten wurden, geborgen worden sind. Die Nachricht löste in den betroffenen Kibbuzen tiefe Betroffenheit aus. Besonders tragisch: Die fünf Personen waren Monate lang in den Händen der Hamas, bevor sie auf brutale Weise ums Leben kamen.

Update: 9:28 Uhr

Der Tod der 79-jährigen Geisel Avraham Munder wurde als Erstes bekannt gegeben. Munder, der in Israel eine Farbenfabrik leitete und für seinen warmherzigen Charakter bekannt war, wurde laut seines Kibbuz Nir Oz von der Hamas ermordet. Sein Leichnam wurde von den israelischen Streitkräften (IDF) geborgen. Besonders tragisch ist, dass Munder monatelang körperlicher und seelischer Folter ausgesetzt gewesen sein soll. Sein Sohn war bereits am 7. Oktober Opfer der Hamas geworden. Munder selbst war zusammen mit seiner Frau Ruti, seiner Tochter Keren und seinem Enkel Ohad entführt worden, die bereits im November freikamen.

Eyal Mor, ein Neffe Munders, erklärte gegenüber dem israelischen öffentlich-rechtlichen Sender Kan, dass der Leichnam seines Onkels aus einem Tunnel bei Khan Younis im Gazastreifen geborgen wurde. „Nach ersten Schätzungen ereignete sich der Tod bereits im März“, sagte Mor. Über die genaue Todesursache gebe es noch keine Informationen, da die Behörden auf den pathologischen Bericht warteten.

Kurze Zeit später wurde bekannt, dass auch der 80-jährige Yoram Metzger tot aus Gaza zurückgebracht wurde. Metzger, der früher in einer Farbenfabrik und einer Autowerkstatt arbeitete, war gemeinsam mit seiner Frau Tami entführt worden. Sie wurde bereits bei einem früheren Geiseldeal freigelassen. Auch die Leiche von Chaim Peri, einem Unternehmer und Friedensaktivisten, wurde geborgen. Laut seines Kibbuz Nir Oz wurde Peri „in Gefangenschaft dem Tod überlassen“.

Der Kibbuz Nirim gab bekannt, dass auch die Leichen von Nadav Popplewell und Yagev Buchshtav geborgen wurden. Beide wurden ebenfalls am 7. Oktober entführt. Das israelische Militär plant, sich zu einem späteren Zeitpunkt zu den Toten zu äußern.

Vereinbarung, „bevor es zu spät ist“

Der Kibbuz Nir Oz betonte in einer Erklärung, dass diese traurige Entwicklung die Dringlichkeit unterstreiche, eine Vereinbarung zu treffen, um die verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich zu befreien. „Bevor es zu spät ist“, hieß es weiter. Man hoffe zudem, dass bei der Militäroperation keine Soldaten verletzt wurden.

Ein anderer Neffe von Munder, Shahar Mor Zahiro, sagte Radio 103FM, dass die Regierung „Zeit und Gelegenheiten verschwendet hat, um ihn zu retten“. „Für das Überleben von [Premierminister Benjamin] Netanjahu ist mein Onkel gestorben. Holt jetzt alle lebenden Geiseln raus.“

Update: 9:28 Uhr

IDF gibt Erklärung ab

Mittlerweile gab auch die IDF den Tod von insgesamt sechs Personen bekannt. In unserer ursprünglichen Meldung war das Auffinden des Leichnams von Alex Dancyg (75) bisher nicht erwähnt. Dancyg und Buchshtav wurden Ende Juli von der IDF für tot erklärt, während die Armee bereits Anfang Juni den Tod von Peri, Metzger und Popplewell bestätigt hatte. Die fünf Personen sollen in Khan Youis verstorben sein, bisher sind die Todesursachen jedoch bis jetzt nicht bekannt gegeben worden.

Munder war von der IDF bisher nicht offiziell für tot erklärt worden, wenngleich die Armee über Informationen verfügte, die Anlass zur Sorge um sein Wohlergehen gaben. Nach dem aktuellen Fund plant die IDF, die Todesfälle weiter zu untersuchen, wobei auch die Möglichkeit eines Todes durch eigenen Beschuss geprüft werden soll.

Im Vorfeld der Bergung der Leiche gab es Geheimdienstinformationen, welche es der IDF ermöglicht hätten, den Tunnel sicher zu betreten. Beteiligt waren dabei die 98. Division und Mitglieder des Sicherheitsdienstes Shin Bet. Aktuell nimmt an, dass von den ursprünglichen 251 Geiseln noch 105 in den Händen der Hamas oder anderer Terrororganisationen sind, darunter laut IDF 34 Personen, welche bereits für tot erklärt wurden. Daneben werden noch zwei Zivilisten festgehalten, welche 2014 und 2015 in den Gazastreifen eingedrungen sind. Zudem sind noch immer die Leichen von zwei Soldaten in den Händen der Hamas, welche die Terrororganisation bereits 2014 getötet hatte.

Quellen:
Eigene Recherchen
Weitere Angaben (IDF und Kibbuze) im text

Die mobile Version verlassen