Website-Icon obiaushv.de

Israelischer Geschäftsmann unter Spionageverdacht angeklagt: Verstrickungen mit iranischen Geheimdiensten

Das Bild zeigt eine stilisierte Grafik mit einem zentralen Emblem, das die Flagge des Iran ist. Darunter befindet sich die Umrisszeichnung einer Figur mit einem breitkrempigen Hut, was ein Element der Anonymität oder Geheimhaltung andeutet. Im Hintergrund ist zudem eine Karte von Israel und Region sichtbar. Symbolbild: Israelischer Geschäftsmann Spionageverdacht Iran Attentatspläne

Das Bild zeigt eine stilisierte Grafik mit einem zentralen Emblem, das die Flagge des Iran ist. SYMBOLBILD

Ein israelischer Zivilist wurde heute wegen Spionageverdachts angeklagt, nachdem Ermittlungen festgestellt haben sollen, dass er vom Iran rekrutiert wurde, um hochrangige israelische Regierungsmitglieder zu ermorden. Laut einer gemeinsamen Erklärung des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet und der Polizei habe der Verdächtige mehrfach verdeckt den Iran betreten, um Missionen für den iranischen Geheimdienst zu besprechen und Bezahlungen zu erhalten.

Zum Update von: 11:03 Uhr

Der Name des Geschäftsmanns, der in Israel ansässig ist, bleibt vorerst unbekannt. Er soll jedoch über längere Zeit in der Türkei gelebt und dort enge geschäftliche und soziale Beziehungen zu türkischen sowie iranischen Staatsangehörigen gepflegt haben. Der Shin Bet erklärte, dass der Verdächtige durch die Vermittlung der türkischen Geschäftsleute Andrey F. A. und Junayd A. in Kontakt mit einem iranischen Unternehmer namens Eddy trat, der angeblich im Auftrag des iranischen Regimes operiert.

Rekrutierung und verdeckte Operationen

Der Verdächtige reiste im April 2024 erstmals in die türkische Stadt Samandağ, wo er sich mit Vertretern von Eddy traf. Diese Treffen dienten offenbar dazu, die Bedingungen für zukünftige Aufträge zu klären, nachdem der iranische Geschäftsmann selbst nicht in der Lage gewesen sei, das Land zu verlassen. Im Mai 2024 soll der Israeli über einen Landübergang nahe der osttürkischen Stadt Van in den Iran geschmuggelt worden sein, um dort geheime Gespräche mit dem vermeintlichen Geschäftsmann Eddy und einer weiteren Person, Khwaja, zu führen. Khwaja stellte sich als Mitglied der iranischen Sicherheitskräfte vor. In diesen Gesprächen soll der Israeli als Staatsbürger Israels offen aufgetreten sein.

Bei diesen Treffen wurde der israelische Verdächtige von Eddy angeworben, um in Israel im Auftrag des iranischen Regimes mehrere Missionen durchzuführen. Zu diesen gehörten das Übermitteln von Geld oder Waffen, das Fotografieren von belebten öffentlichen Plätzen und das Bedrohen von Zivilisten, die ebenfalls im Auftrag des Iran arbeiteten, aber ihre Aufträge nicht erfüllt hatten.

Mordpläne an israelischen Spitzenpolitikern

Im August 2024 reiste der Israeli erneut in den Iran, wo er laut den Ermittlungen abermals verdeckt in das Land gebracht wurde. Bei einem Treffen in Eddys Haus in Teheran besprachen iranische Geheimdienstmitarbeiter konkrete Mordpläne gegen hochrangige israelische Politiker, darunter Premierminister Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Yoav Gallant und den Chef des Shin Bet, Ronen Bar. Auch die Ermordung des ehemaligen Premierministers Naftali Bennett wurde in Erwägung gezogen. Der Shin Bet vermutet, dass diese Attentatspläne als Vergeltung für die Tötung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh im Juli in Teheran, die Israel zugeschrieben wird, gedacht waren.

Der Verdächtige forderte vor der Durchführung einer der geplanten Aufgaben eine Vorauszahlung von einer Million Dollar. Diese Forderung soll jedoch von den iranischen Geheimdienstmitarbeitern abgelehnt worden sein.

Weitere Spionagepläne und finanzielle Entlohnung

Neben den Mordplänen sollen bei den Treffen weitere Verschwörungen besprochen worden sein. Dazu gehörten Pläne, Gelder an verschiedenen Orten in Israel zu deponieren, sowie Versuche, Russen oder Amerikaner anzuwerben, um iranische Dissidenten in Europa oder den USA zu ermorden. Auch der Versuch, ein Mitglied des Mossad als Doppelagenten zu rekrutieren, war Teil der Gespräche.

Bevor der israelische Verdächtige den Iran verließ, erhielt er laut Ermittlungen eine Zahlung in Höhe von 5.000 Euro für seine Teilnahme an den Treffen.

Anwalt: Mandant habe einen Fehler gemacht

In hebräischen Meiden hatte sich nun der Anwalt des Israelis zu Wort gemeldet und sagte, sein Mandant habe „einen Fehler in der Beurteilung“ gemacht und er wolle bei den Ermittlungen mit den Behörden kooperieren. „Wir haben das Ermittlungsmaterial noch nicht gesehen, daher ist es zu diesem Zeitpunkt schwierig, auf die Details des Falles einzugehen“, sagt der Anwalt Eyal Besserglick laut den hebräischen Medienberichten.

„Man kann bereits sagen, dass es sich um eine Person handelt, die die Sicherheitsdienste des Staates Israel stark unterstützt hat, deren Kinder in den Sicherheitskräften dienen und die im Rahmen ihrer Geschäfte einen Fehler in der Beurteilung gemacht hat“, sagt Besserglick und fügt hinzu, dass sein Mandant „mit den Behörden kooperiert hat und weiterhin uneingeschränkt zusammenarbeitet“. Moti M. ist 73 Jahre alt und stammt aus der südlichen Stadt Aschkelon.

Kurz & Bündig

Warum wurde der israelische Geschäftsmann angeklagt?

Er wird beschuldigt, vom iranischen Geheimdienst angeworben worden zu sein, um Mordanschläge auf israelische Politiker zu planen und an Spionageoperationen teilzunehmen.

Welche Rolle spielte der Iran in diesem Fall?

Der Iran soll den israelischen Geschäftsmann rekrutiert haben, um geheime Operationen durchzuführen, darunter Mordpläne und Spionageaktivitäten gegen Israel.

Welche israelischen Politiker waren Ziel der Mordpläne?

Zu den Zielen gehörten Premierminister Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Yoav Gallant und der Chef des Shin Bet, Ronen Bar. Auch der ehemalige Premierminister Naftali Bennett wurde in Erwägung gezogen.

Quellen:
Eigene Recherchen
Mitteilung des Shin Bet und der Polizei

Die mobile Version verlassen