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Joost Klein disqualifiziert vom Eurovision Song Contest nach Vorfall mit Produktionsmitglied

Joost Klein Eurovision Song Contest

Der niederländische Teilnehmer Joost Klein wurde nur Stunden vor dem Finale des Eurovision Song Contest (ESC) am Samstag aus dem Wettbewerb genommen, nachdem es zu einem Vorfall mit einem weiblichen Mitglied des Produktionsstabs gekommen sein soll.

Die Europäische Rundfunkunion gab bekannt, dass die schwedische Polizei eine Beschwerde eines weiblichen Mitglieds des Produktionsstabs untersucht habe, die nach Kleins Performance im Halbfinale am Donnerstagabend eingegangen sei. Die EBU erklärte, dass es während des laufenden rechtlichen Prozesses unangebracht wäre, dass Klein am Wettbewerb teilnimmt.

Es wurde betont, dass der Vorfall keine anderen Teilnehmer oder Delegationsmitglieder betrifft, was auf falsche Anschuldigungen hinweist, dass die israelische Delegation involviert gewesen sein soll.

Die schwedische Polizei bestätigte, dass ein Mann wegen Bedrohung eines Mitarbeiters innerhalb der Malmö Arena nach dem zweiten Halbfinale befragt wurde. Der Mann wurde nicht festgenommen, und die Angelegenheit wurde an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Von der ARD heißt es, Klein solle die Frau geschlagen haben.

Disqualifikation sei „sehr drastische Entscheidung“

Die Entscheidung, Klein zu disqualifizieren, wurde von der niederländischen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt NPO als „sehr drastische Entscheidung“ bezeichnet. Durch die Disqualifikation werden nun 25 Länder am heutigen Abend im großen Finale antreten. Insgesamt dürfte der Ausschluss des Sängers einmalig in der Geschichte des ESCs sein.

Im Rahmen der 68. Ausgabe des Eurovision Song Contest gab es massive Proteste in der Gastgeberstadt Malmö, welche sich gegen die Teilnahme der israelischen Sängerin Golan richtet. Es wird erwartet, dass bis zu 20.000 Menschen heute gegen ihre Teilnahme demonstrieren werden. Manche Protestgruppe vergleichen in ihrer Argumentation Israel und Russland miteinander. Ein jedoch ziemlich schiefer Vergleich. Im Unterschied zu Russland, welches die Ukraine unmittelbar überfiel, wehrte sich Israel nach einem Terrorangriff der Hamas. Auch jetzt kommt es immer wieder zu Angriffen aus dem Gazastreifen gegen Israel.

Vorkommen auf Presskonferenz nicht berücksichtigt

Bei einer Pressekonferenz nach dem zweiten Halbfinale bedeckte Klein sein Gesicht wiederholt mit einer niederländischen Flagge, offenbar als Protest gegen seine Platzierung neben der israelischen Teilnehmerin Eden Golan. Vorab wurde gemutmaßt, dass dieser Vorfall eine Rolle bei der Entscheidung der EBU gespielt haben könnte, diese ist jedoch nicht der Fall. Laut EBU würde man allerdings eine Null-Toleranz-Politik gegenüber unangemessenem Verhalten verfolgen.

Quellen:
Polizei Schweden
EBU

Foto: Sarah Louise Bennett / EBU

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