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Tag des Gedenkens für Opfer der NS-„Euthanasie“ in Berlin

Euthanasie Gedenken 31.03.20224

Im Mittelpunkt stand gestern, am 31. Januar, eine Gruppe von Opfern des Nationalsozialismus, die oft vernachlässigt wird: Menschen mit Behinderung.

Nie wieder ist jetzt!

Anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus fand am Mittwoch in Berlin eine Gedenkveranstaltung an die Opfer der NS-„Euthanasie“ statt, wo insbesondere an tauben Opfern erinnert wurde. Die Veranstaltung wurde vom Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, geleitet. In seiner Rede betonte Dusel, dass es wichtig sei, sich auch an die tauben Opfer zu erinnern, da sie häufig vergessen werden. Er verwies darauf, dass die Nationalsozialisten taube Menschen als „anders“ betrachteten und sie daher systematisch verfolgt und ermordet haben.

Erinnerung an ein Verbrechen

Die NS-„Euthanasie“ war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zwischen 1939 und 1945 wurden unter dem Deckmantel der „Euthanasie“ mehrere Hunderttausend Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen ermordet. Die Opfer waren Kinder, Erwachsene und alte Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung oder psychischen Erkrankung als „lebensunwert“ und „Ballast“ für die Gesellschaft angesehen wurden. Das Programm, das unter dem Namen „T4-Aktion“ bekannt war, bezog sich auf die Anschrift der Koordinierungsstelle in Berlin: Tiergartenstraße 4, wo die Gedenkveranstaltung stattfand.

Die Nationalsozialisten verfolgten mit dem Euthanasieprogramm und mit dem nationalsozialistischen Völkermord (Shoah) zwei ähnliche Ziele: Sie wollten eine „reinrassige“ Gesellschaft schaffen. Mit radikalen Strategien wurden all diejenigen eliminiert, die nicht in diese Vision hineinpassten.

Ein Zeichen gegen Diskriminierung und Gewalt

Auch bei leichtem Regen legten am Mittwoch Menschen an der blauen Wand in der Tiergartenstraße 4 Blumen nieder, um den Opfern zu gedenken. Eine Organisatorin verteilte weiße Rosen, um den Kranz zu vervollständigen. Die Rede von Jürgen Dusel wurde mit Applaus bedacht, und die anschließende kräftige Performance der beiden Künstlerinnen Claudia van Hasselt und Ines Konietzko-Fischer wurde von der Menge begeistert aufgenommen.

Die Gedenkveranstaltung am Mittwoch war ein wichtiger Schritt, um an die Opfer der NS-„Euthanasie“ zu erinnern. Sie war ein Zeichen des Respekts vor den Opfern und ein Bekenntnis gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt. So wie Jürgen Dusel betont, sei es wichtig, achtsam zu sein, sich für die Demokratie einzusetzen und damit für die eigenen Werte einzustehen.

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