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Überschuldung in Deutschland: Alleinlebende Männer stark betroffen

Das Bild zeigt zwei Personen, die auf dem Boden sitzen und von verschiedenen Papieren umgeben sind. Eine Person hält ein Dokument und scheint es zu lesen, während die andere eine Rechenmaschine und zusätzliche Papiere in der Hand hält. Die Szene lässt vermuten, dass sie möglicherweise an finanzieller Planung, Budgetierung oder der Sortierung von Rechnungen arbeiten. Überschuldung Symbolbild

Das Bild zeigt zwei Personen, die auf dem Boden sitzen und von verschiedenen Papieren umgeben sind. Eine Person hält ein Dokument und scheint es zu lesen, während die andere eine Rechenmaschine und zusätzliche Papiere in der Hand hält. Die Szene lässt vermuten, dass sie möglicherweise an finanzieller Planung, Budgetierung oder der Sortierung von Rechnungen arbeiten. Symbolbild

Im Jahr 2023 lebte gut die Hälfte der überschuldeten Personen in Deutschland in einem Singlehaushalt. Dies geht aus einer aktuellen Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Durchschnittlich waren diese alleinlebenden Personen mit etwa 29.738 Euro verschuldet, was deutlich unter dem Durchschnitt aller beratenen Personen von 31.749 Euro liegt.

Geschlechterunterschiede bei der Verschuldung

Eine Analyse der Daten zeigt, dass alleinlebende Männer besonders häufig und in höherem Maße verschuldet sind als Frauen. 61 % der überschuldeten Alleinlebenden waren Männer, deren durchschnittliche Schuldenlast 31.792 Euro betrug. Bei den Frauen waren es 39 %, mit einer durchschnittlichen Verschuldung von 26.464 Euro. Die Überschuldungsintensität, die das Verhältnis von Schulden zu monatlichem Nettoeinkommen beschreibt, verdeutlicht die Schwere der Situation: Alleinlebende Männer bräuchten im Durchschnitt 28 Monate, um ihre Schulden abzuzahlen, während Frauen dies in 24 Monaten schaffen könnten. Realistisch die eine solche Abzahlung jedoch nicht, weil dafür das gesamte Einkommen nötig wäre.


Die Überschuldungsstatistik 2023 basiert auf Daten von 671 der insgesamt rund 1.350 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland. Etwa 175.000 Personen haben sich in diesem Zeitraum beraten lassen. Die Teilnahme an dieser Statistik ist für sowohl die Beratungsstellen als auch die Ratsuchenden freiwillig. Die erfassten Daten werden dann auf die Gesamtzahl aller durch diese Beratungsstellen betreuten Personen in den Bundesländern hochgerechnet.

Ursachen für die Überschuldung

Besonders häufig stehen Erkrankungen, Suchtprobleme oder Unfälle im Vordergrund, die bei alleinlebenden Personen für 24 % der Fälle verantwortlich sind. Dieser Anteil ist deutlich höher als der Durchschnitt aller beratenen Personen, bei dem nur 18 % auf diese Faktoren entfallen. Ein weiterer wesentlicher Auslöser ist der Verlust des Arbeitsplatzes. Bei alleinlebenden Männern ist dieser Grund mit 20 % signifikant verbreitet, während er bei Frauen mit 16 % etwas seltener auftritt.

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Für alleinlebende Frauen spielen zudem persönliche Krisen wie Trennung, Scheidung oder der Tod eines Partners eine größere Rolle in der Überschuldung. Hier liegt der Anteil bei 14 %, was zeigt, wie stark emotionale und soziale Faktoren die finanzielle Situation beeinflussen können. Diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern verdeutlichen, dass die Ursachen für Überschuldung oft spezifische Lebensumstände widerspiegeln, die gezielte Unterstützungsmaßnahmen erfordern.

Schulden bei öffentlichen Gläubigern

Bemerkenswert ist, dass 57 % der beratenen Personen Schulden bei öffentlichen Gläubigern haben. Zu diesen Gläubigern zählen wichtige Institutionen wie gesetzliche Krankenkassen, die Bundesagentur für Arbeit sowie Jobcenter. Diese Art von Schulden hat oft tiefgreifende Auswirkungen auf die finanzielle Stabilität der Betroffenen.

Besonders auffällig ist, dass alleinlebende Männer in dieser Kategorie überdurchschnittlich stark betroffen sind. Mit 60 % haben sie häufiger Schulden bei öffentlichen Gläubigern als alleinlebende Frauen, bei denen dieser Anteil bei 53 % liegt. Diese Differenz legt nahe, dass männliche Alleinlebende möglicherweise stärker in eine prekäre finanzielle Lage geraten, etwa durch höhere Krankheitskosten oder den Verlust von Arbeitslosengeld.

Die Schulden bei öffentlichen Gläubigern können aus verschiedenen Gründen entstehen, darunter die Nichtzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen, Rückforderungen von Leistungen oder auch die Kosten für medizinische Behandlungen. Diese Schulden sind besonders belastend, da sie oft mit strengen Rückzahlungsmodalitäten verbunden sind und eine unerwartete Schuldenfalle nach sich ziehen können. Daher ist es wichtig, dass präventive Maßnahmen und zielgerichtete Beratungsangebote geschaffen werden, um Menschen in diesen kritischen Situationen zu unterstützen und den Weg in die Überschuldung zu vermeiden.

Fazit

Die Daten der Schuldnerberatungsstellen zeigen, dass insbesondere alleinlebende Männer in Deutschland von Überschuldung betroffen sind. Es ist wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen wie Erkrankungen und Erwerbslosigkeit zu adressieren, um den Betroffenen effektive Hilfen anbieten zu können. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit von zielgerichteten Beratungsangeboten und sozialpolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung von Überschuldung in Singlehaushalten. Im Hinblick auf Erkrankungen muss die Politik Lösungen finden. Behinderung und Erkrankungen führen häufig zu einem Leben in Armut und Überschuldung.

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