Das Bild zeigt eine Luftaufnahme von Berlin mit einem markanten Gebäude, das einen großen Uhrturm mit einer Fahne an der Spitze aufweist. Dieses Gebäude ist das Rote Rathaus in Berlin. Die umliegende Gegend umfasst verschiedene andere Gebäude mit unterschiedlichen architektonischen Stilen und Größen, Straßen mit sichtbarem Verkehr und im Hintergrund eine Kirche mit zwei Türmen. Symbolbild Kita-Streik in Berlin: Mitarbeiter fordern bessere Arbeitsbedingungen für städtische Kitas.

Die Beschäftigten der städtischen Kitas in Berlin haben mit überwältigender Mehrheit für einen unbefristeten Streik gestimmt. Verdi und die Bildungsgewerkschaft GEW fordern umfassende Verhandlungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. In der Urabstimmung sprachen sich 91,7 Prozent der Verdi-Mitglieder und 82 Prozent der GEW-Mitglieder für einen Erzwingungsstreik aus. Im Fokus der Verhandlungen stehen bessere Regelungen zur Gruppengröße, Arbeitsbelastung und Ausbildung. Die Situation in den Berliner Kitas ist seit Langem angespannt. Hohe Arbeitsbelastung und Personalmangel belasten die Erzieherinnen und Erzieher.

Die Forderungen der Gewerkschaften zielen auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ab, insbesondere durch Tarifverhandlungen mit dem Berliner Senat. Ein zentraler Punkt ist die Festlegung verlässlicher Mindest-Fachkraft-Kind-Relationen, die mehr Transparenz und Vertrauen schaffen sollen. Ein Streik in den städtischen Kitas hätte weitreichende Folgen für die Familien in der Hauptstadt. Von den rund 2.900 Kitas in Berlin werden knapp 300 kommunal betrieben.

Martina Regulin, Vorsitzende der GEW BERLIN, betont: „Unsere Kolleg*innen aus den Eigenbetrieben nehmen die Zukunft der Berliner Kitas jetzt selbst in die Hand, weil das Land Berlin untätig ist. Mit der Urabstimmung wird deutlich, wie ernst die Lage ist. Der Senat muss endlich handeln, bevor ein unbefristeter Streik unumgänglich wird.“*

Die Position des Berliner Senats

Der Berliner Senat steht nun unter Druck, eine Lösung zu finden, bevor es zu einem unbefristeten Streik kommt. Bisher hat der Senat Verhandlungen mit der Begründung abgelehnt, dass die Forderungen in den Zuständigkeitsbereich der Tarifgemeinschaft der Länder fallen. Allerdings fordern die Gewerkschaften, dass Berlin als Land eine Vorreiterrolle einnehmen und eigenständig auf die besonderen Herausforderungen in den kommunalen Kitas reagieren sollte. In einem geplanten Treffen mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch und Finanzsenator Stefan Evers sollen mögliche Lösungswege besprochen werden.

Forderungen der Gewerkschaften

Die Gewerkschaften Verdi und GEW setzen sich für nachhaltige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen ein. Sie fordern unter anderem:

  • Verhandlungen über die Reduktion der Gruppengröße
  • Ein Ausgleich der steigenden Arbeitsbelastungen
  • Verbesserungen in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern

Zudem wird betont, dass diese Maßnahmen dringend notwendig sind, um den Beruf des Erziehers wieder attraktiver zu gestalten. Angesichts des Personalmangels in vielen Berliner Kitas könnte dies ein entscheidender Schritt sein, um langfristig die Betreuungsqualität zu sichern.

Die angespannte Personalsituation in den Berliner Kitas ist seit Langem bekannt. Der Senat muss jetzt endlich handeln und durch einen Tarifvertrag klare Rahmenbedingungen schaffen, insbesondere für verlässliche Mindest-Fachkraft-Kind-Relationen. Das schafft Transparenz und Vertrauen“, fordert Christiane Weißhoff, Leiterin des Vorstandsbereichs Kinder-, Jugendhilfe und Sozialarbeit in der GEW BERLIN.*

Die Dringlichkeit der Lage: Kommt es zum unbefristeten Streik?

Der Zeitdruck wächst: Sollten die Gespräche mit dem Berliner Senat scheitern, planen die Gewerkschaften ab dem 30. September, mit einem unbefristeten Streik zu beginnen. Bereits in der vergangenen Woche hatten rund 2.000 Kita-Beschäftigte vor dem Roten Rathaus demonstriert, um ihre Forderungen zu unterstreichen. Die Gewerkschaften betonen, dass sie sich für eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen einsetzen und der unbefristete Streik nur das letzte Mittel darstellt.

Ob der angekündigte Kita-Streik abgewendet werden kann, hängt entscheidend von den Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und dem Senat ab. Auf beiden Seiten gibt es starken Druck. Sollte es zu keiner Einigung kommen, ist zu erwarten, dass der Streik zu erheblichen Einschränkungen im Kita-Betrieb führen wird.

Warum das Personal in den Kitas immer gestresster ist, lesen Sie hier.

Kurz & Bündig

Was fordern die Beschäftigten in den Berliner Kitas?

Die Beschäftigten fordern bessere Arbeitsbedingungen, insbesondere eine Reduzierung der Gruppengrößen, einen Ausgleich der hohen Arbeitsbelastung und Verbesserungen in der Ausbildung.

Welche Kitas sind von dem Streik betroffen?

Der Streik würde sich auf die städtischen Kitas Berlins auswirken, das sind knapp 300 von insgesamt 2.900 Kitas in der Hauptstadt.

Wann könnte der unbefristete Streik beginnen?

Sollte es keine Einigung in den Verhandlungen geben, könnte der unbefristete Streik ab dem 30. September beginnen.

Warum lehnt der Berliner Senat Verhandlungen bisher ab?

Der Senat argumentiert, dass die Verhandlungen in den Zuständigkeitsbereich der Tarifgemeinschaft der Länder fallen. Die Gewerkschaften fordern jedoch, dass Berlin eigenständig handeln soll.

Quellen:
Eigene Recherchen
GEW
Verdi
ONS
* Weiterer Kita-Warnstreik am 19. September | GEW – Berlin

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