Reinickendorf (Berlin) – Am Abend des 15. September 2024 kam es in der Scharnweberstraße in Berlin-Reinickendorf zu einem schweren Vorfall, bei dem mehrere Schüsse fielen. Die Polizei Berlin ermittelt wegen versuchten Totschlags und bittet die Bevölkerung nun um Mithilfe.
Laut Polizeiangaben wurden die Einsatzkräfte gegen 23:20 Uhr alarmiert, nachdem Anwohner mehrere Schüsse gehört hatten. Am Tatort fanden die Beamten drei Männer im Alter von 30, 37 und 42 Jahren, die mit Schussverletzungen schwer verletzt waren. Die Opfer wurden umgehend von Rettungskräften versorgt und befinden sich nach wie vor in stationärer Behandlung.
Täter auf freiem Fuß – Notwehr nicht ausgeschlossen
Während der Ermittlungen trafen die Polizisten vor Ort auf einen weiteren Mann, der mutmaßlich ebenfalls in die Schießerei verwickelt war. Der 35-Jährige wurde vorläufig festgenommen, da er nach bisherigen Erkenntnissen ebenfalls Schüsse abgegeben haben soll. Der Mann übergab der Polizei freiwillig seine Waffe und erklärte, er habe aus Notwehr gehandelt. Er war es auch, der die Rettungskräfte alarmiert hatte. Da ein dringender Tatverdacht gegen ihn aufgrund der Notwehrbehauptung aktuell nicht vorliegt, wurde er nach seiner Vernehmung und erkennungsdienstlichen Behandlung wieder auf freien Fuß gesetzt.
Polizei sucht Zeugen
Die 8. Mordkommission des Landeskriminalamts ermittelt und sucht dringend Zeuginnen und Zeugen. Insbesondere Personen, die verdächtige Beobachtungen im Bereich der Scharnweberstraße gemacht haben oder möglicherweise Fotos oder Videos des Geschehens besitzen, werden gebeten, sich zu melden. Wer Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen im Umfeld der Scharnweberstraße hat, wird gebeten, diese der Polizei mitzuteilen. Hinweise können telefonisch an die Mordkommission unter der Rufnummer (030) 4664-911888 oder per E-Mail an LKA118@polizei.berlin.de gerichtet werden. Auch die Internetwache der Polizei Berlin oder jede andere Polizeidienststelle nimmt Informationen entgegen.
Ermittlungen dauern an
Die Spurensicherung am Tatort zog sich bis zum Mittag des Folgetages hin. Spezialisten des Kriminaltechnischen Instituts des Landeskriminalamtes sicherten vor Ort Beweismittel, die nun ausgewertet werden. Die genauen Hintergründe der Tat sowie das Motiv bleiben weiter unklar. Die Polizei arbeitet intensiv daran, den Ablauf der Auseinandersetzung und die Tatmotive zu klären.
Hintergrundinformation: Die Scharnweberstraße in Reinickendorf liegt in einem dicht besiedelten Stadtteil Berlins und ist vorwiegend für den Durchgangsverkehr bekannt. Der Vorfall sorgt bei den Anwohnern für große Unruhe, zumal die genauen Umstände der Schüsse bislang im Dunkeln liegen.
Quellen:
Eigene Recherchen
Polizei Berlin – Versuchter Totschlag – Zeuginnen und Zeugen gesucht – Berlin.de