Das Foto zeigt Lina Beckmann im Stück ANTHROPOLIS II: Laios. Sie trägt eine Kiste und hat ein blutverschmiertes Gesicht. Am Boden liegt hinter ihr ein toter Stier. Foto: Monika Rittershaus Schauspieler des Jahres, Hamburg

In der aktuellen Umfrage der Fachzeitschrift »Theater heute« wurde Dimitrij Schaad als „Schauspieler des Jahres“ für seine Leistung in The Silence ausgezeichnet. Lina Beckmann erhielt die Ehrung zur „Schauspielerin des Jahres“ für ihre beeindruckende Darstellung in Laios. Das Deutsche Schauspielhaus Hamburg wurde als „Theater des Jahres“ prämiert, was den anhaltenden künstlerischen Erfolg unter Karin Beier hervorhebt.

Dimitrij Schaad ist „Schauspieler des Jahres“

Der Berliner Schauspieler Dimitrij Schaad wurde von der renommierten Fachzeitschrift »Theater heute« zum „Schauspieler des Jahres“ gekürt. In einer Umfrage unter 46 Theaterkritikerinnen und -kritikern überzeugte Schaad insbesondere durch seine herausragende Performance im Solo-Abend von Falk Richters Stück The Silence an der Berliner Schaubühne, so die Fachzeitschrift. In der Inszenierung wechsele Schaad mit bemerkenswerter Leichtigkeit zwischen distanzierter Reflexion und tiefer Einfühlung in die Figur des Autors und Regisseurs, welcher sich in der Suche nach familiären Traumata und Erinnerungen aus der behüteten Kindheit der 1980er Jahre verliert. Diese Fähigkeit, tief in die emotionalen und psychologischen Schichten der Figur einzutauchen, wurde von den Kritikern als besonders eindrucksvoll gewürdigt. Für seine herausragende schauspielerische Leistung erhielt Schaad 13 Stimmen und setzte sich damit an die Spitze der Kritikerumfrage.

Auf den zweiten Platz der Umfrage kam Fabian Hinrichs, der ebenfalls solistisch brillierte – dieses Mal in René Polleschs Stück ja nichts ist ok an der Berliner Volksbühne.

Lina Beckmann ist „Schauspielerin des Jahres

Mit 26 Stimmen, über die Hälfte der Teilnehmenden, wurde die Schauspielerin Lina Beckmann zur „Schauspielerin des Jahres“ gewählt. Beckmann überzeuge in einem außergewöhnlichen Solo-Auftritt am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. In Roland Schimmelpfennigs Stück Laios, dem zweiten Teil der Serie Anthropolis I–V, übernahm Beckmann nicht nur eine, sondern gleich mehrere Rollen: Von der Erzählerin über mythologische Figuren wie die Sphinx, Laios und Ödipus hin zum Bürgerchor von Theben. Beckmanns herausragende Performance setzte neue Maßstäbe und wurde als eine der bedeutendsten schauspielerischen Leistungen der Saison gefeiert.

Hamburger Schauspielhaus als „Theater des Jahres“ ausgezeichnet

Das Deutsche Schauspielhaus Hamburg selbst wurde von den Kritikerinnen und Kritikern von »Theater heute« als „Theater des Jahres“ ausgezeichnet. Das Schauspielhaus, unter der Intendanz von Karin Beier, beeindrucke durch seine künstlerische Vielfalt und thematische Tiefe in der Spielzeit 2023/24. Die Jury betonte, dass das Haus unter Beiers Leitung einen künstlerischen Kreis geschlossen habe – dramaturgisch und thematisch. Seit Beier im Jahr 2013/14 die Intendanz übernommen hatte, sei das Schauspielhaus ein wichtiger Eckpfeiler der deutschen Theaterlandschaft geworden.

„Ärgernis des Jahres“

Im Magazin wurde auch das „Ärgernis des Jahres“ thematisiert. Dabei wurde Kritik an kulturpolitischen Reglementierungsversuchen, Positionierungen und Nicht-Positionierungen geübt. Besonders hervorgehoben wurde der zunehmende Antisemitismus in der Gesellschaft und die wachsende Muslimfeindlichkeit.

Quellen:
Eigene Recherche
Theater heute – Artikel “Überwältigender Jubel!”: Der Theaterverlag (der-theaterverlag.de)

Foto:
Monika Rittershaus 2023

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