Das Bild zeigt das Logo der AfD auf auf einem diagonal geteilten Hintergrund in Pink und Dunkelgrau. Symbolbild

Eine neue repräsentative Studie des Demoskopie-Instituts Pollytix wirft ein alarmierendes Licht auf das Gewaltpotenzial unter der Anhängerschaft der Alternative für Deutschland (AfD). Laut der Untersuchung, die dem »Tagesspiegel« vorliegt, zeigt sich eine beunruhigende Zustimmung zur Gewalt als politisches Mittel. Mehr als ein Drittel der befragten AfD-Wähler (36 Prozent) gab an, dass es Politiker verdient hätten, dass „die Wut gegen sie schon mal in Gewalt umschlägt“. Zudem finden 19 Prozent Gewalt zur „Erreichung bestimmter politischer Ziele“ moralisch gerechtfertigt. Erschreckend ist auch, dass 18 Prozent der Anhänger es legitim finden, sich bei Protesten zu bewaffnen, um sich im Notfall verteidigen zu können.

Radikalisierung und Wunsch nach „Führer“

Meinungsforscher Rainer Faus, Geschäftsführer von Pollytix, betonte, dass nicht nur die AfD selbst rechtsextreme Züge zeige, sondern auch ihre Wählerschaft immer stärker radikalisiert sei. Für die Studie wurden seit 2022 in fünf Befragungswellen insgesamt 7.600 wahlberechtigte Bürger zu ihren politischen Ansichten befragt. Die Ergebnisse deuten auf eine zunehmende Angleichung rechtsextremer Gesinnungen zwischen der Partei und ihrer Anhängerschaft hin.

Die Zustimmung zu klassischen rechtsextremen Narrativen innerhalb der AfD-Anhängerschaft ist ebenfalls hoch: 56 Prozent der Befragten sehen den Feminismus als Bedrohung für die gesellschaftliche Ordnung, und 59 Prozent sehen den „US-amerikanischen Imperialismus“ als größte Gefahr für den Weltfrieden. Besonders besorgniserregend: 41 Prozent der AfD-Wähler wünschen sich „einen starken Führer, der sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss“.

Anstieg rechtsextremer Straftaten

Parallel zur zunehmenden Radikalisierung der AfD-Anhängerschaft zeigen auch offizielle Zahlen einen besorgniserregenden Trend. Laut Angaben des Bundesinnenministeriums ist die Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten im ersten Halbjahr 2024 dramatisch gestiegen. Mit 9.802 Straftaten in den ersten sechs Monaten des Jahres verzeichneten die Behörden im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von rund 3.000 Fällen.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zeigte sich angesichts dieser Entwicklung alarmiert und betonte die Rolle der AfD bei der Eskalation der politischen Gewalt: „Wer, wie die AfD, andere Parteien jagen und aufs Schafott führen will, der nutzt eine Sprache der Gewalt, welche die Hemmschwelle für körperliche Gewalt immer weiter senkt“, sagte er dem »Tagesspiegel«. Auch Sachsens Justizministerin Katja Meier von den Grünen äußerte sich besorgt über die zunehmende Gewaltbereitschaft und verurteilte die rechtsextreme Hetze, die in der AfD geduldet werde.

Gefährliche Entwicklung für die Gesellschaft

Die Ergebnisse der Studie und der Anstieg der rechtsextremen Gewalt werfen ernste Fragen über die Zukunft des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland auf. Während politische Parteien und Experten Alarm schlagen, wird die Radikalisierung der AfD-Anhängerschaft zunehmend als Gefahr für die Demokratie und die Sicherheit der Bürger angesehen. Die Forderungen nach einem härteren Vorgehen gegen rechtsextreme Tendenzen und Gewaltpotenzial in der Gesellschaft werden lauter.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, wie wichtig es ist, Präventionsmaßnahmen zu verstärken und die politischen und gesellschaftlichen Kräfte zu bündeln, um extremistische Strömungen wirksam zu bekämpfen. Letztlich bleibt die Frage, wie die deutsche Gesellschaft auf diese Herausforderung reagieren wird. Es wird zunehmend gefordert, dass Politik und Justiz konsequenter gegen extremistische Gewalt und Hetze vorgehen müssen, um die demokratischen Werte zu schützen und eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern.

Quellen:
Eigene Recherchen
Tagesspiegel – Neue Studie zu politischer Einstellung: Jeder dritte AfD-Wähler rechtfertigt Gewalt gegen Politiker (€)

Von Oberstein News Service

Die Oberstein News Service (ONS) ist eine unabhängige Nachrichtenagentur, die sich auf aktuelle Berichterstattung, Hintergrundanalysen und investigative Recherchen spezialisiert hat. Seit ihrer Gründung bietet ONS eine breite Palette an Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.

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