In Berlin streiken heute die Mitarbeiter:innen der Kitas. Etwa 3.000 pädagogische Fachkräfte haben sich laut ver.di dem heutigen Streik angeschlossen. Trotz der Warnstreiks hat die Senatsverwaltung Verhandlungen abgelehnt, sodass ab nächster Woche sogar die komplette Kita-Betreuung für 30.000 Kinder gefährdet ist.
Stichwort Entlastung
Der Grund dafür ist jedoch nicht die Forderung nach mehr Geld, sondern Entlastung. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di stellt ein Ultimatum: sollte der Senat nach einem weiteren Warnstreik keine Verhandlungen aufnehmen, droht ab Montag ein einwöchiger Ausstand. Die Forderungen drehen sich um den gesonderten Tarifvertrag „pädagogische Qualität und Entlastung“ für die rund 8.000 Beschäftigten der vom Land getriebenen Kitas.
Neben der anhaltenden Personalkrise steigen auch die fachlichen Anforderungen seitens des Gesetzgebers sowie der Förderbedarf der Kinder. Viele Fachkräfte sehen sich mit einer Überlastung konfrontiert und haben kaum noch Spielraum. Wer jedoch durchhält, dem droht aufgrund der Arbeitsüberlastung psychische Erkrankungen. Deshalb fordern unter anderem die Beschäftigten eine Verbesserung des Personalschlüssels, zum Beispiel durch die Anrechnung von Vor- und Nachbereitungen. Außerdem soll die Ausbildung optimiert werden. Mehr Zeit für pädagogische Aufgaben soll sicherstellen, dass die Betreuungsqualität verbessert oder zumindest beibehalten wird. Ein wesentlicher Aspekt der Forderungen ist, dass bei Nichterfüllung der Vorgaben ein Ausgleich für die Erzieher:innen in Form von zusätzlichen freien Tagen oder finanzieller Kompensation erfolgen soll.
Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle betont: „Die Fachkräftekrise in den Kitas wird sich noch weiter verschärfen, wenn die Arbeitsbedingungen nicht umgehend verbessert werden.“ Falls der Senat weiterhin konstruktive Verhandlungen verweigert, will ver.di wie zuvor angekündigt ab dem 8. Juli zu einem fünftägigen Streik aufrufen.