Gestern Abend gab Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Sicherheitskabinett bekannt, dass das Kriegskabinett offiziell aufgelöst wurde. Diese Entscheidung folgt dem Rücktritt von Benny Gantz, Vorsitzender der Nationalen Einheitspartei, und Gadi Eisenkot, einem der drei Beobachter des Kriegskabinetts. Zuerst berichteten darüber hebräischsprachige Medien, wie der israelische Sender News 12.
Zuvor zog sich Benny Gantz, Vorsitzende der Nationalen Einheitspartei, aus dem Kriegskabinett zurück. Laut Gantz würden kritische strategische Entscheidungen aus politischen Gründen mit Zögern und Zaudern begegnet. Gadi Eisenkot, einer von drei Beobachtern des Kriegskabinetts, zog sich ebenso vom Kabinett zurück. Eisenkot begründete seinen Rücktritt folgendermaßen: „In den letzten zwei oder drei Monaten haben wir festgestellt, dass sachfremde Erwägungen in den Raum kommen und die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden, beeinflussen, bis zu dem Punkt, an dem ich verstehe, dass die Fähigkeit, die Ziele des Krieges zu erreichen, beeinträchtigt ist“. Die Angabe machte der Beobachter gegenüber Dana Weiss auf Weekend News. Mit der Auflösung war bereits gerechnet worden, da der rechtsextreme nationale Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir sich für eine Aufnahme in das Forum einsetzte.
Kein neues Kriegskabinett
Es wird erwartet, dass Netanjahu wichtige Entscheidungen zum Krieg in kleinen Ad-hoc-Treffen ohne Ben Gvir trifft und gleichzeitig die endgültige Genehmigung des erweiterten Sicherheitskabinetts einholt. Laut Netanjahu werde es kein neues Kriegskabinett geben. Aus den Sicherheitskreisen heraus wird die Entscheidung begrüßt. Ben Gvir gilt dort eher als Sicherheitsrisiko. Bei einem Beitritt von Gvir befürchte man das Durchsickern von Informationen.
Quellen:
Eigene Recherche
N12 – Scheidendes Kabinettsmitglied Gadi Eisenkot Ungehemmt: Ich bin gekommen, um zu sagen… (mako.co.il) (hebräisch)