Diplomatischer Rückzug als Reaktion auf die Gaza-Ereignisse

Südafrika zieht Diplomaten aus Israel zurück

VonOberstein News Service

6. November 2023
Symbolbild Südafrika

Die südafrikanische Regierung hat in einem deutlichen Akt diplomatischer Missbilligung gegenüber den Vorfällen im Gazastreifen die Rückberufung ihrer Diplomaten aus Israel verkündet. Der Minister im Präsidialamt, Khumbudzo Ntshavheni, gab ohne Angabe weiterer Details bekannt, dass das diplomatische Personal aus Tel Aviv zu Beratungen nach Pretoria beordert wird. Außenminister Naledi Pandor äußerte auf einer Pressekonferenz tiefe Besorgnis über die anhaltenden Todesfälle von Kindern und anderen unschuldigen Zivilisten in den palästinensischen Gebieten und bezeichnete Israels Vorgehen als kollektive Bestrafung. Südafrika fordert nachdrücklich ein Ende der Feindseligkeiten. 

Israel hingegen betont, sein Ziel sei es, der Zivilbevölkerung im Gazastreifen keinen Schaden zuzufügen, sondern lediglich die in der Bevölkerung verwurzelte Hamas zu bekämpfen. In diesem Zusammenhang wurden Zivilisten im nördlichen Gazastreifen aufgefordert, sich in den Süden zu begeben, da Israel seine militärischen Aktionen im Norden verstärkt.

„Solidarität und Geschichte“: Südafrikas Verbindung zu Palästina

Am 14. Oktober äußerte der Präsident Südafrikas Cyril Ramaphosa, dass die Palästinenser einen „gerechten Kampf“ führen würden. Auch der Nationalkongress (ANC) gab eine ähnliche Erklärung ab.
In der internationalen Politik haben diverse Stellungnahmen, die Israel als Apartheidstaat klassifizieren und Sympathiebekundungen für Palästina enthalten, für Aufsehen gesorgt. Ein bedeutender Teil der Nationen des Globalen Südens, einschließlich Südafrikas, hat Palästina als souveränen Staat anerkannt. Südafrika beispielsweise verfolgt diese Linie schon seit dem Jahr 1995 konsequent.

Die historischen Bande zwischen Südafrika und Palästina reichen zurück bis in die Apartheidära Südafrikas, als der African National Congress (ANC) eine enge Partnerschaft mit der Palestine Liberation Organization (PLO) pflegte. Nelson Mandela, Symbolfigur des Anti-Apartheid-Kampfes, besuchte sowohl Israel als auch Palästina und setzte sich für eine friedliche Beilegung des Nahostkonflikts ein. In Zeiten militärischer Auseinandersetzungen, wie während des Gaza-Krieges von 2008 bis 2009, hat Südafrika wiederholt an Israel appelliert, seine Angriffe auf den Gazastreifen einzustellen.

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