Das Bild zeigt die israelische Stadt Tel Aviv bei Tageslicht mit klarem Himmel. Es gibt zahlreiche Hochhäuser, einige mit reflektierenden Glasfassaden. Symbolbild

In den frühen Morgenstunden traf eine tödliche Drohne ein Wohnhaus in Tel Aviv, was Bürgermeister Ron Huldai dazu veranlasste, die Alarmbereitschaft zu erhöhen. „Der Krieg ist immer noch hier, und er ist schwierig und schmerzhaft“, erklärte Huldai und forderte die Bevölkerung auf, allen Anweisungen zu folgen.

Versäumnisse der Luftabwehr

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) gaben bekannt, dass ihre erste Untersuchung zeigte, dass die Drohne zwar von den Luftverteidigungssystemen entdeckt wurde, aber aufgrund eines menschlichen Fehlers nicht abgeschossen wurde. Dadurch wurden keine Warnsirenen ausgelöst. Die Drohne schlug um 3:12 Uhr in einem Apartment in Tel Aviv ein und tötete eine Person, während mehrere weitere verletzt wurden.

Laut einer ersten Untersuchung der israelischen Luftwaffe (IAF) kam die explosive Drohne möglicherweise aus südlicher Richtung, möglicherweise aus dem Jemen, jedoch werden auch andere Abschussorte wie der Irak oder Syrien nicht ausgeschlossen.

Die Gruppe behauptete, eine Drohne eingesetzt zu haben, die Radarsysteme umgehen könne. Sie kündigten an, Israel weiterhin ins Visier zu nehmen, um Solidarität mit den Palästinensern im Gaza-Krieg zu zeigen. Ein Sprecher der Huthi betonte, Tel Aviv bleibe ein Hauptziel.

Das Zentralkommando der US-Streitkräfte (CENTCOM) teilte mit, dass Huthi-Raketen und vier Drohnen gestern Morgen zerstört wurden, was jedoch nicht direkt mit dem nächtlichen Angriff in Verbindung steht. In derselben Nacht wurde auch eine Drohne, die aus östlicher Richtung auf Israel zusteuerte, wahrscheinlich aus dem Irak, von Kampfjets außerhalb des israelischen Luftraums abgeschossen.

Politische Reaktionen und Kritik

Der tödliche Drohnenangriff auf Tel Aviv in der Nacht hat scharfe Kritik von verschiedenen Oppositionsführern in Israel ausgelöst. Oppositionsführer Yair Lapid erklärte, dass der Angriff „ein weiterer Beweis dafür ist, dass diese Regierung nicht in der Lage ist, den Bürgern Israels Sicherheit zu bieten.“ Lapid betonte, dass die Regierung, die die Abschreckung im Norden und Süden verliere, auch im Herzen von Tel Aviv versage. Er warf der Regierung vor, keine Politik und keinen Plan zu haben, und nur Öffentlichkeitsarbeit und Diskussionen über sich selbst zu führen.

Avigdor Liberman, Vorsitzender der Partei Yisrael Beytenu, äußerte sich auf X (ehemals Twitter) ähnlich kritisch. Er meinte, dass „wer Raketen auf Kiryat Shmona und Eilat nicht verhindert, sich nicht wundern sollte, wenn sie Tel Aviv treffen.“ Liberman bezeichnete den Drohnenangriff als „direkte Folge der Politik der Eindämmung und Kapitulation“ der aktuellen Regierung, die „nach den Ereignissen vom 7. Oktober nicht aufwachen“ wolle.

Auch der Nationale Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir, der in den letzten Monaten immer wieder Konflikte mit der Regierung hatte, forderte mehr Einfluss auf die Sicherheitsentscheidungen. „Wenn man Raketenbeschuss auf Kiryat Shmona und Sderot akzeptiert, bekommt man Raketenbeschuss auf Tel Aviv“, sagte Ben Gvir. Er bestand darauf, bei der Gestaltung der israelischen Sicherheitspolitik mit am Tisch zu sitzen.

Quellen:
Eigene Recherchen
Erklärungen der jeweiligen Politiker und Akteure

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