Endlich ist es so weit: Am Dienstag hat der Berliner Senat endlich grünes Licht für das 29-Euro-Ticket im Stadtgebiet (Bereich AB) gegeben. Laut der Wirtschaftssenatorin und ehemaligen Bürgermeisterin der Stadt, Franziska Giffey (SPD), ist Berlin nun „Vorreiter für bezahlbare Mobilität in Deutschland und Europa“. Das Ticket war ein Wahlversprechen der SPD, das sie endlich einlösen konnten.
Einführung Berlin Abo
Das Angebot richtet sich an Personen, denen das 49-Euro-Ticket zu teuer sei. Somit soll das Ticket ab dem 1. Juli gültig sein. Vorbestellungen des sogenannten Berlin-Abos sollen ab dem Dienstag, dem 23. April, möglich sein. Dabei werden S-Bahn-Abo-Künd:innen die Möglichkeit erhalten, „einfach auf das neue Abo umzusteigen“, wobei eine Kündigung nicht erforderlich ist. Für Neukund:innen gebe es noch keine Informationen, jedoch sollen diese „in Kürze“ auf die Webseite hochgeladen werden.
Wie die BVG das online mitteilt, muss das Ticket als Abo mit einer Mindestlaufzeit von zwölf Monaten bestellt werden. Nach Ablauf der ersten Laufzeit verlängert sich das Abonnement automatisch und kann monatlich gekündigt werden. Kinder unter sechs Jahren und Hunde können kostenlos mitfahren, jedoch sind Fahrräder nicht gestattet. Es wird zudem kein spezielles 29-Euro-Abo für Firmenangehörige geben, auch gibt es keine Rabatte für beispielsweise Rentner oder Studenten. Das Ticket ist nicht übertragbar.
Weitere Informationen auf der Seite der BVG: Berlin-Abo: Sichere dir jetzt dein Abo für nur 29 € | BVG
Mit bayerischem Geld finanziert?
Die schwarz-rote Koalition hatte seit Monaten über die Einführung diskutiert, jedoch war die Finanzierung aufgrund der damit verbundenen Kosten und einem Defizit im Haushalt für die Jahre 2024 und 2025, die Aktion umstritten. Das Sondervermögen Klimaschutz, das von der Schwarz-Rot-Koalition angekündigt wurde, wird nicht als Finanzierungsquelle verfügbar sein. Es gibt mittlerweile erhebliche rechtliche Bedenken gegen die Aufnahme dieser Art von zusätzlichen Schulden, die nicht im Haushalt vorgesehen sind. Auch aus der Opposition wurden zuletzt kritische Stimmen laut. Ende März wies die Fraktion der Grünen darauf hin, dass Berlin allein in diesem Jahr noch 1,75 Milliarden Euro einsparen müsse.
Bayerischer Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) kritisiert das Vorgehen: „In Bayern können wir das Angebot im ÖPNV nur mit einem tiefen Griff in die Staatskasse aufrechterhalten, während Berlin als Hauptempfänger des Länderfinanzausgleichs quasi mit bayerischem Geld einen Gesamtrabatt für alle Fahrgäste finanziert“, erklärt er in einem Interview dem „Tagesspiegel“. Auch der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium und Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP) äußerte sich in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ dazu: „Regionale Konkurrenzprodukte wie das Berliner 29-Euro-Ticket konterkarieren diese Ziele.“