Diplomat Westjordanland Symbolbild

Ein ranghoher deutscher Diplomat, der deutsche Vertreter bei der Palästinensischen Autonomiebehörde, wurde im Westjordanland angegriffen. Ein palästinensischer Mob drängte sich um ein Auto und die Seitenspiegel wurden stark beschädigt. Fotos von dem abgerissenen Nummernschild des Fahrzeugs kursieren im Netz.

Während seines Besuchs im Palästina-Museum im Westjordanland, das sich auf dem Gelände der Birzeit-Universität etwa 10 Kilometer nördlich von Ramallah befindet, wurde der Berliner Diplomat Oliver Owcza von einer Gruppe von Studenten mit den Rufen „Raus!“ konfrontiert. Er wurde gezwungen, zu seinem Fahrzeug zurückzukehren. In Videos, die auf X verbreitet werden, ist zu sehen, wie die Studenten eine Auto mit Gegenständen bewerfen, während es das Gelände verlässt. Die äußere Hülle des Autos wurde dabei ziemlich beschädigt, etwa fehlt die äußere Rückscheibe und es sind einige Dellen deutlich zu erkennen.

Laut dem Auswärtigen Amt handelt es sich dabei nicht um das Fahrzeug des Diplomaten. Wegen der Proteste entschied man sich, den Ort zu verlassen. Oliver Owcza befand sich nach den Angaben einer Sprecherin des Auswärtigen Amtes auch im Museum.
In den kursierenden Videos soll es sich dabei nicht um Owcza handeln.

Steffen Seibert, der deutsche Botschafter in Israel, hat sich trotz anderslautender Gerüchte nicht auf dem Gelände aufgehalten. Bei dem Treffen handelte es sich ohnehin um ein Treffen der EU-Missionsleiter. Seibert gehört als Botschafter in Israel nicht dazu. Über Verletzte gibt es keine Berichte.

Diplomat schreibt lediglich von Störung

Nachdem das Ereignis bekannt wurde, äußerte sich Owcza. Er betonte auf X, ehemals Twitter: „Friedlicher Protest und Dialog haben immer ihren Platz. Wir bedauern, dass das heutige Treffen der EU-Missionsleiter im Nationalmuseum in Birzeit durch Demonstranten ungebührlich gestört wurde. Gleichwohl setzen wir uns weiterhin für eine konstruktive Zusammenarbeit mit unseren palästinensischen Partnern ein!“

Hinweis: Zuvor hieß es, der Botschafter sei angegriffen und sein Fahrzeug sei beschädigt worden. Mit den aktuellen Informationen können wir dies nicht bestätigen. Die meisten Videos haben eine zu schlechte Bildqualität. Eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich jedoch nicht abstreiten. Bei dem angegriffenen Fahrzeug handelt es sich zudem um ein Fahrzeug, welches von innen gepanzert wurde, etwa zuerkennen durch eine zweite Scheibe hinter der eigentlichen Rückscheibe.

Antwort des Auswärtigen Amtes:
„Am Rande einer Tagung der EU-Missionsleiter*innen im Palästinensische Nationalmuseum in Birzeit kam es heute zu Protesten. Auch der deutsche Leiter des Vertretungsbüros Ramallah war zugegen. Die Leiter*innen entschieden, aus Sicherheitsgründen den Ort zu verlassen.“

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