Das Bild zeigt eine stilisierte grafische Darstellung einer blauen, leuchtenden Umrisslinie des Libanon auf einem dunklen Hintergrund mit einem digitalen Gittermuster. SYMBOLBILD Hisbollah Pager explodieren im Libanon, Israel beteiligt?

Im Libanon sind hunderte Kommunikationsmittel der Hisbollah explodiert, erst Pager, dann sogar Funkgeräte. Ein Großteil der Geräte wurde erst Anfang des Jahres beschafft, doch bereits seit 2022 soll der israelische Geheimdienst mit dem Verkauf der Geräte begonnen haben. Was spricht dafür, was dagegen und was ist wirklich gesichert?

Aktualisiert am 25.09.2024 um 09:20 Uhr

Ein Überblick über die Ereignisse

Am Dienstag, dem 17. September, um 15:30 Uhr Ortszeit, ereignete sich im Libanon eine Serie Explosionen. Zahlreiche tragbare Funkempfänger, sogenannte Pager, explodierten nahezu gleichzeitig in verschiedenen Regionen des Landes, besonders in Gebieten, die von der schiitischen Hisbollah-Miliz kontrolliert werden. Die Explosionen führten zu mindestens zwölf Toten und etwa 2.800 Verletzten im Libanon. Von diesen erlitten etwa 300 Menschen schwere Verletzungen, wie das libanesische Gesundheitsministerium am folgenden Tag, Mittwochmittag, bekannt gab. Zwischendurch schwankten die Angaben bei den Opferzahlen mehrfach. Die Pager trugen dabei den Markennamen der Firma COLD Apollo. Es handelt sich dabei unseren Kenntnissen nach um Geräte des Modells AR-924.

Die Opfer der Explosionen trugen die Pager meistens in ihren Hosentaschen. Wer den Benachrichtigungston mitbekam, hielt den Pager wahrscheinlicher in der Hand, als die Geräte explodierten. Die Wucht der Explosionen verursachte schwere Verletzungen, abhängig von der Nähe zum Gerät, vorwiegend an den Augen, Händen und im Bauchbereich, wie Krankenhausberichte zeigten. Fotos und Videos in sozialen Netzwerken dokumentierten die Dramatik: Blutüberströmte Menschen mit verletzten Händen und blutigen Flecken an ihrer Kleidung verdeutlichten das Ausmaß der Detonationen.

Das Bild zeigt eine stilisierte Darstellung einer Weltkarte mit einem Fokus auf die Region des Nahen Ostens. Ein roter Pin, der oben mit einem Kreis versehen ist, der die libanesische Flagge enthält – ein weißes Band mit einem grünen Zedernbaum in der Mitte, flankiert von zwei roten Bändern – ist über einem kleinen, umrandeten Bereich platziert, der den Libanon auf der Karte darstellt. Die Karte ist nicht detailliert, bietet jedoch genügend Kontext, um die Position des Libanon im Verhältnis zur umliegenden Geografie zu identifizieren, wie zum Beispiel das Mittelmeer im Westen und die Nachbarländer.

Die Explosionen wurden im gesamten Land gemeldet, wobei besonders die südlichen und östlichen Gebiete betroffen waren, die stark von der Hisbollah kontrolliert werden. Unter den Toten und Verletzten befinden sich zahlreiche Mitglieder dieser pro-iranischen Miliz, darunter auch Angehörige ihrer Elitetruppe Radwan. Diese Einheit der Hisbollah ist besonders für Einsätze in sensiblen militärischen Operationen und verdeckten Missionen verantwortlich. Es gibt jedoch bisher keine bestätigten Informationen darüber, ob auch hochrangige Führungsmitglieder der Hisbollah unter den Opfern sind.

Auch Zivilisten sollen unter den Opfern sein, wirklich sicher ist dies jedoch nicht. Nicht alle Informationen lassen sich unabhängig bestätigen. Sicherlich ist es auch möglich, dass Zivilisten von den Explosionen getroffen wurden; mindestens ein Kind befindet sich unter den Toten, so zumindest die Angaben.

Weitere Explosionen am Folgetag

Am Mittwoch, dem Tag nach den ersten Explosionen, ereigneten sich weitere Vorfälle, bei denen elektronische Geräte explodierten. Berichten zufolge handelte es sich dieses Mal um von der Hisbollah genutzte Walkie-Talkies, die im Süden des Landes und in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut detonierten. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete dabei weitere 14 Todesopfer sowie mehr als 450 Verletzte. Diese neuerlichen Explosionen vertieften die allgemeine Verunsicherung und ließen die Sorge aufkommen, dass weitere solche Angriffe oder Vorfälle folgen könnten. Auf Fotos und Videos konnten wir Geräte des Herstellers ICOM ausmachen.

Das Bild zeigt ein Handfunkgerät, speziell das Modell IC-V82 von ICOM. Es verfügt über eine auffällige Antenne oben, ein Display im oberen Frontbereich und eine Reihe von Tasten darunter, einschließlich eines Tastenfelds. Das Gerät ist schwarz mit weißer Beschriftung für die Tasten und Funktionen.

Der japanische Hersteller teile mit, dass die auf den Bildern erkennbaren Geräte des Typs IC-V82 bereits vor 10 Jahren aus dem Sortiment genommen wurden. Weiter heißt es in einer Erklärung des Unternehmens: „Das IC-V82 ist ein Handfunkgerät, das von 2004 bis Oktober 2014 produziert und exportiert wurde, unter anderem in den Nahen Osten.“ Seitdem werde es auch nicht mehr vom Unternehmen verkauft oder versendet. Die Geräte, die ICOM bisher auf Fotos gesichtet hat, sollen zudem nicht über einen fälschungssicheren Hologramm-Aufkleber verfügen. Den das Unternehmen auf allen ihren Geräten, nach eigener Aussage, anbringt. Im Laufe der Zeit kann ein solcher Aufkleber natürlich auch abgelöst worden sein, etwa bei einer Aufbereitung der Geräte oder eben einer Manipulation.

Gegenüber dem japanischen Fernsehsender NTV erklärte der Geschäftsführer des Unternehmens, Yoshiki Enomoto, dass er nicht bestätigen könne, ob das Gerät von ICOM hergestellt wurde. „Für dieses spezielle Gerät waren viele gefälschte Kopien auf dem Markt“, sagt er und fügt hinzu, dass die Unternehmensvertreter seine Echtheit nur feststellen könnten, wenn sie die Schaltkreise sehen.

Die Herkunft der betroffenen Geräte und die genaue Art ihrer Manipulation sind weiterhin Gegenstand von Ermittlungen. Bisher gibt es keine konkrete Verantwortungserklärung für die Angriffe, aber viele Hinweise deuten auf eine vorsätzliche Sabotage hin, möglicherweise durch ausländische Geheimdienste.

Die Reaktionen der libanesischen Regierung und der Hisbollah

Die libanesische Regierung steht nach den Explosionen vor einer immensen Herausforderung, was die medizinische Versorgung der vielen Verletzten betrifft. Krankenhäuser im ganzen Land, die bereits durch wirtschaftliche und politische Krisen überlastet sind, mussten in den Notfallmodus schalten.

Die Hisbollah selbst, die in diesen Vorfällen einen direkten Angriff auf ihre Strukturen sieht, kündigte schnelle und entschlossene Vergeltung an. Hassan Nasrallah, der Führer der Hisbollah, wird voraussichtlich am Donnerstag eine öffentliche Ansprache halten, in der er auf die Explosionen und mögliche Reaktionen seiner Organisation eingehen wird. In der Vergangenheit hat Nasrallah in ähnlichen Situationen nicht immer direkt Angriffspläne verkündet, aber seine Reden geben oft einen Einblick in die zukünftige militärische Strategie der Hisbollah.

Seit Oktober hat die Hisbollah 473 getötete Mitglieder namentlich bekannt gegeben, die während der andauernden Kämpfe von Israel getötet wurden. In den vergangenen zwei Tagen hat die Gruppe den Tod von 32 Mitgliedern bestätigt – mehrheitlich sollen diese durch die Explosion oder deren Folgen umgekommen sein.

Die Bedeutung von Pagern für die Hisbollah

Pager, ursprünglich weitverbreitet, bevor Mobiltelefone zum Standard wurden, haben sich als ein strategisch wichtiges Kommunikationsmittel für die Hisbollah und andere Terrororganisationen erwiesen. Im Gegensatz zu Mobiltelefonen sind Pager schwerer zu orten, was sie weniger anfällig für Überwachung und elektronische Angriffe sind. Ihnen fehlt es schlicht auch an einem GPS-Empfänger. Dieser Vorteil wird von der Hisbollah gezielt genutzt, um der Kontrolle durch feindliche Geheimdienste zu entgehen. Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah warnte in der Vergangenheit mehrmals vor der Verwendung von Smartphones und forderte seine Anhänger auf, diese abzulegen. Natürlich können die Geräte jedoch auch noch anders manipuliert worden sein. Erkenntnisse liegen uns dazu bisher nicht vor.

Sicherheitslücken bei der Terrororganisation

Mitglieder der Hisbollah fragen sich jedoch, warum die Geräte nicht besser kontrolliert wurden und wieso nach der Explosion der Pager nicht weiter reagiert wurde. Schließlich sollen beide Geräte über dasselbe Unternehmen beschafft worden sein. Was jedenfalls bereits feststeht, ist, dass die Hisbollah ein schlechtes Sicherheitssystem hat. Es konnten mehrfach Geräte mit Sprengstoff zur Terrororganisation geliefert werden. Selbst der iranische Botschafter war von der Pager-Explosion betroffen. Am Ende hat also nicht nur die Hisbollah ein Problem bei der Überprüfung solcher Geräte.

Normalerweise sollte man erwarten, dass die Organisation die Geräte besser prüfen würde. Gerade wenn man bedenkt, dass das Unternehmen „BAC Consulting“, welches die Geräte geliefert haben soll, erst im Jahr 2022 gegründet wurde. Einige Geräte sollen laut New York Times bereits 2022 dort erworben worden sein und später wurden die Bestellungen nach uns vorliegenden Informationen aufgestockt.

Das Unternehmen hat einen Sitz in einer Wohngegend, was nicht unbedingt ungewöhnlich ist für ein kleines Handelsunternehmen.

Das Bild zeigt einen schwarzen Pager, speziell das Modell Gold Apollo AR-924. Das Gerät hat einen kleinen Bildschirm, der verschiedene Symbole und Informationen anzeigt: ein Batterieanzeigesymbol oben links, daneben die Signalstärke und möglicherweise ein Umschlagsymbol, das auf neue Nachrichten oder Benachrichtigungen hinweist. Darunter wird die Uhrzeit “02:23” und das Datum “29/07/22” angezeigt. Am unteren Rand des Geräts befinden sich vier Tasten, die von links nach rechts mit einem Ein-/Ausschalt-Symbol, zwei Pfeilen nach oben und unten sowie einer “OK”-Taste beschriftet sind. Der Hintergrund ist schlicht, wodurch der Pager selbst hervorgehoben wird.

Jedoch scheint die Aussage von Gold Apollo den Lizenzinhabern der Marke für die Pager, dass „BAC Consulting“ die Produktion der Geräte durchgeführt haben, fraglich. Zumindest in Ungarn sollen die Geräte nicht hergestellt worden sein, so mehrere ungarische Behörden. Auch eine Einfuhr der Geräte nach Ungarn soll es nicht gegeben haben. Von ungarischer Seite heißt es außerdem, dass das Unternehmen in Ungern keine Produktionsgebäude besitze.

Laut Times hätten 12 aktuelle und ehemalige Verteidigungs- und Geheimdienstbeamte bestätigt, dass Israel verantwortlich sei. Von offizieller Seite aus hat sich Israel bisher nicht zu den Vorfällen geäußert. Sicherlich dürfte es den Angreifern genutzt haben, dass der Führer der Hisbollah Pagern mehr traute und sich seit Jahren gegen Smartphones aussprach.

Wer steckt hinter den Explosionen?

Die Ursache der Explosionen ist derzeit Gegenstand zahlreicher Spekulationen. Während bisher keine Gruppe offiziell die Verantwortung übernommen hat, weisen Hinweise auf eine mögliche Beteiligung Israels hin. Berichte in internationalen Medien, wie der New York Times, legen nahe, dass israelische Agenten die Pager vor ihrer Auslieferung mit Sprengstoff präpariert haben könnten.

Sowohl die libanesische Regierung als auch die Hisbollah selbst beschuldigen den israelischen Geheimdienst Mossad, die Funkempfänger manipuliert zu haben. Ein Hisbollah-Funktionär erklärte, die Gruppe habe kürzlich eine Lieferung von Pagern eines neuen Herstellers erhalten, dessen Geräte sie zuvor nicht genutzt hatte. Die nun explodierten Pager trugen das Logo des taiwanesischen Unternehmens Gold Apollo, das jede Verantwortung für den Vorfall von sich wies. Der Vorstand des Unternehmens erklärte, dass die betroffenen Geräte zwar das Gold-Apollo-Logo trugen, jedoch nicht von ihnen gefertigt wurden. Die Herstellung sei von einem in Ungarn ansässigen Unternehmen, BAC Consulting KFT, durchgeführt worden.

BAC bestritt allerdings ebenfalls die Herstellung der Pager. Geschäftsführerin Cristiana Barsony-Arcidiacono erklärte gegenüber US-Medien, dass ihr Unternehmen zwar mit Gold Apollo zusammenarbeite, jedoch nicht in die Produktion der Pager involviert sei. BAC sei lediglich ein Vermittler ohne eigene Produktionsstätte, und die Geräte hätten sich nie auf ungarischem Boden befunden, erklärte auch der ungarische Regierungssprecher.

Wie bei solchen Ereignissen üblich, ist es sehr schwierig, verlässliche Informationen zu erhalten, und wir können nicht eindeutig sagen, wer verantwortlich ist. Was wir sicher feststellen können, ist, dass der Umgang mit sicherheitsrelevanten Geräten bei der Hisbollah miserabel ist. Auch eine gewollte Eskalation durch den Iran oder einzelner Akteure der Hisbollah wären ebenso möglich, wenn auch aktuell mehr auf Israel deuten mag. Bei obiaushv.de können wir keine Lösung anbieten, sondern lediglich alle verfügbaren Informationen bereitstellen. Auch wenn es unbefriedigend erscheint, ist es seriös, keine weiteren Vermutungen anzustellen oder spekulative Theorien zu verbreiten. Es bleibt unklar, ob Israel hinter der Aktion steckt oder nicht, aber es ist wahrscheinlich, dass die Spannungen zunehmen werden, selbst wenn diese nicht offen ausgetragen werden.

Ermittlungen gegen bulgarisches Unternehmen nach Explosionen im Libanon

Bulgarien hat Ermittlungen gegen ein in Sofia registriertes Unternehmen eingeleitet, das in den Verkauf von Pager-Geräten an die libanesische Terrorgruppe Hisbollah verwickelt sei. Laut einer Erklärung des bulgarischen Staatssicherheitsdienstes DANS arbeitet die Behörde eng mit dem Innenministerium zusammen, um die Rolle des Unternehmens, dessen Name bislang nicht genannt wurde, zu klären. Medienberichten zufolge soll es sich um die in Sofia ansässige Firma Norta Global Ltd handeln, die die Lieferung der defekten Pager ermöglicht haben könnte.

Die Untersuchung soll klären, wie die Pager in die Hände der Hisbollah gelangten und welche Rolle die beschuldigte Firma dabei spielte.

Politische Reaktionen

Die Explosionen haben die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten weiter verschärft. Israel, das traditionell keine öffentlichen Stellungnahmen zu den Aktivitäten seiner Geheimdienste abgibt, äußerte sich bisher nicht direkt zu den Vorfällen. Allerdings kündigte Verteidigungsminister Yoav Gallant eine „neue Phase“ im Konflikt an, mit einem Schwerpunkt auf den Norden des Landes (Israel). Ziel sei es, dass die Menschen, die aufgrund der Spannungen in der Grenzregion zwischen Israel und dem Libanon evakuiert wurden, in ihre Häuser zurückkehren können.

Auf der anderen Seite hat die Hisbollah Vergeltung angekündigt. Hassan Nasrallah, der Anführer der libanesischen Miliz, wird voraussichtlich am heutigen Donnerstag eine Rede halten, in der er möglicherweise die zukünftige Strategie der Gruppe im Umgang mit Israel und den jüngsten Vorfällen erläutern wird. Auch der Iran verurteilte die Explosionen scharf. Nasser Kanani, Sprecher des iranischen Außenministeriums, sprach von „Massenmord“ und einem „terroristischen Akt“, der sich gezielt gegen die libanesische Bevölkerung gerichtet habe.

Die USA äußerten sich ebenfalls besorgt über die zunehmenden Spannungen, wiesen jedoch jegliche Beteiligung an den Explosionen zurück. „Wir waren weder an den gestrigen noch an den heutigen Vorfällen in irgendeiner Weise beteiligt“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, während einer Pressekonferenz und lehnte es wiederholt ab, sich weiter zu der Angelegenheit zu äußern.

Kirby erklärt, dass das Weiße Haus weiterhin daran arbeiten wird, eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah zu verhindern. Er betont, dass Diplomatie der effektivste Weg sei, um dies zu erreichen. Das Pentagon gab bekannt, dass US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kürzlich mit seinem israelischen Amtskollegen Yoav Gallant gesprochen hat, um „die regionalen Sicherheitsentwicklungen zu überprüfen und die unerschütterliche Unterstützung der USA für Israel angesichts der Bedrohungen durch den Iran, die libanesische Hisbollah und die anderen regionalen Partner des Iran zu bekräftigen.“

In der Mitteilung zum Telefonat, das nach der zweiten Massenexplosion von Hisbollah-Mobilgeräten im Libanon innerhalb weniger Tage stattfand, hieß es: „Der Außenminister betonte das Engagement der USA, regionale Gegner abzuschrecken und die Spannungen in der gesamten Region zu deeskalieren.“

Auswirkungen auf die Region

Experten befürchten eine weitere Eskalation des Konflikts zwischen der Hisbollah, schiitischen Milizen und Israel. Unterdessen haben mehrere internationale Fluggesellschaften, darunter die Deutsche Lufthansa und Air France, ihre Flüge in die Region ausgesetzt. Die Eskalation der Sicherheitslage im Nahen Osten zwingt viele Länder dazu, ihre Bürger zu evakuieren und Reisewarnungen auszusprechen. Flughäfen in Tel Aviv, Beirut und Teheran werden bis auf Weiteres von vielen Airlines nicht mehr angeflogen.

Fazit

Was jedoch nicht vergessen werden darf. Der Norden von Israel wird seit Monaten von der Hisbollah angegriffen, was zu einer großen Fluchtbewegung führte und immer noch viele Bewohner nicht zurückkehren können. Kurz nachdem die Hamas am 7. Oktober ein Massaker ausgeübt hatte, beschloss die Hisbollah den Beschuss von Nordisrael. Räumungen der grenznahen Regionen folgten auf der israelischen Seite sowie der Beschuss der Basen. Israel versuchte die Abschussanlagen der Hisbollah zu zerstören, was auch immer wieder eindrucksvoll funktionierte. Jedoch kommen immer wieder Drohnen und Waffen durch. Es folgten Brände, Zerstörung und Tod.

All dies muss man betrachten. All dies ist schrecklich, doch am Ende ist der Angriff, wenn er von Israel stammt, nicht nur rechtlich sehr umstritten, sondern auch gefährlich. Wer immer die Sprengung anordnete, musste damit rechnen, dass auch Kinder oder Verwundete betroffen sein können, also keine legitimen militärischen Ziele. Immerhin waren ausgeschaltete Geräte nicht betroffen. Wir wissen auch nicht genau, wie die Verteilung der Funkgeräte erfolgte und grundsätzlich sind Informationen von der Hisbollah selbst schwierig.

Nach Gesprächen mit einigen Experten zu diesem Thema wurde mir deutlich, dass die Geräte in der Hand der Hisbollah ein legitimes Ziel gewesen sein können. Es geht darum, dass die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleibt. Bei technischen Geräten, welche nur für die Mitglieder jener Terrororganisation zugänglich gewesen sind, kann dies der Fall sein. Fraglich ist dies jedoch bei Mitgliedern, welche nicht mehr kampffähig sind, weil sie etwa im Krankenhaus liegen.

Es kam zweifelsfrei auch zu Schäden an Zivilisten, wenn diese wohl auch deutlich geringer sind, als wenn man mit Raketen oder anderen konventionellen Kampfmitteln agiert hätte. Grundsätzlich bleibt es ein schwieriger Spagat.

euer Steven Oberstein

Kurz & Bündig

Warum verwendet die Hisbollah Pager statt moderner Kommunikationstechnologien?

Pager sind für Organisationen wie die Hisbollah strategisch wichtig, weil sie schwerer zu orten sind und keine GPS-Tracking-Funktion haben, was sie weniger anfällig für Überwachung macht.

Gab es zivile Opfer bei den Explosionen?

Ja, neben Mitgliedern der Hisbollah gab es Berichte über zivile Opfer, darunter mindestens ein Kind. Die genauen Zahlen sind jedoch schwierig zu bestätigen, da die Informationen von verschiedenen Quellen stammen.

Welche Rolle spielt Israel bei den Explosionen?

Es gibt Spekulationen, dass der israelische Geheimdienst Mossad hinter den Vorfällen steckt. Medienberichte und Aussagen von Experten deuten auf eine gezielte Sabotage der Kommunikationsgeräte hin, aber bisher gibt es keine offizielle Bestätigung seitens Israels.

Wie reagierte die Hisbollah auf die Explosionen?

Die Hisbollah sieht die Vorfälle als gezielten Angriff auf ihre Strukturen und hat schnelle Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Der Anführer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, wird in einer bevorstehenden Rede voraussichtlich darauf eingehen.

Quellen:
Eigene Recherchen
Registerauskunft zur Firma BAC Consulting Kft. (Daten dürfen nicht einfach so öffentlich zugänglich gemacht werden)
Japanischen Fernsehsender NTV
How Israel Built a Modern-Day Trojan Horse: Exploding Pagers – The New York Times (nytimes.com)
Zu aktuellen Medienberichten (ENG) | Pressemitteilung | Icom Inc. (icomjapan.com)
White House PO
Pentagon PO

Von Steven Oberstein

Steven Oberstein oder auch besser bekannt unter dem Pseudonym OBIausHV ist freier Journalist und beschäftigt sich in letzter Zeit vor allem mit der Corona-Pandemie, ansonsten schreibt er über folgende Themen: Medienkritik, Gesundheit/Medizin (Coronavirus, Anthroposophie, Homöopathie), Politik und Technik.

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