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Verzögerter Einzug in Gera: Handwerker sind noch im Einsatz, während Thüringen nach Lösungen für die Flüchtlingsunterbringung sucht.

Thüringen im Fokus: Asylsuchende weiterhin in überlasteten Unterkünften

Asylsuchende Thüringen Symbolbild

Das Land Thüringen setzt seine Suche nach einer geeigneten Immobilie für eine zusätzliche Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende fort. Laut dem Innenministerium seien noch Absprachen erforderlich, und Innenminister Georg Maier (SPD) plane, im Januar einen Standortvorschlag zu präsentieren. Bereits seit über einem Jahr sucht das Land nach einem Objekt, das die überlasteten Erstaufnahmeeinrichtungen in Suhl und die improvisierte Unterbringung in Hermsdorf entlasten kann. In Eisenberg besteht bereits eine weitere Erstaufnahmeeinrichtung. Die Aufgabe wurde vom Migrations- auf das Innenministerium übertragen, dies sollte offensichtlich Bewegung in die Suche bringen.

Gleichzeitig verzögert sich der Einzug von etwa 170 Asylbewerbern in die ehemalige Frauenklinik in Gera. Das Innenministerium gab an, dass Handwerker noch im Einsatz seien. Ursprünglich war geplant, dass Geflüchtete ab Ende Januar in das Gebäude neben dem SRH-Waldklinikum einziehen sollten, das bereits von 2015 bis 2017 als Erstaufnahme des Landes genutzt wurde.

Die Erstaufnahmestellen in Suhl, Eisenberg und Hermsdorf stehen wiederholt in der Kritik. In der chronisch überfüllten Unterkunft in Suhl mussten aufgrund eines massiven Ungezieferproblems Kammerjäger eingeschaltet werden. Der Oberbürgermeister André Knapp (CDU) kritisiert die Landesregierung regelmäßig wegen Versagens bei der Flüchtlingsunterbringung. In Hermsdorf werden die Asylsuchenden länger als ursprünglich geplant in einer Lagerhalle untergebracht, was zu einem massiven Mangel an Privatsphäre führt.

Die Halle ist mit Bauzäunen in abgegrenzte Bereiche unterteilt. In diesen Unterteilungen stehen Doppelstockbetten. Acht Personen müssen sich die Bereiche teilen. Privatsphäre ist kaum vorhanden, und der Lärmpegel in der Halle lässt selten nach. Mit Laken, Decken und was immer geeignet zu sein scheint, verhüllen die Bewohner ihre Betten für etwas mehr Privatsphäre. Bilder aus der Einrichtung zeigen einen Mangel an Hygiene. Die Unterbringung scheint mit der Menschenwürde kaum vereinbar zu sein.

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